Verteilernetznutzung wird 2017 mit wenigen Ausnahmen teurer


Die Stromnetznutzung auf Verteilerebene wird 2017 mit wenigen Ausnahmen teurer. Eine Trendanalyse der GET AG hat ergeben, dass im kommenden Jahr auf die Stromverbraucher und Vertriebe vielerorts veränderte Netznutzungskosten in der Niederspannung zukommen. Bezogen auf eine Stichprobe bereits erfasster vorläufiger Preisblätter von 180 Stromnetzbetreibern - damit sei hinsichtlich der Fläche etwa ein Anteil von 80 Prozent abgedeckt – habe die Mehrheit der Netzbetreiber die Entgelte in der Niederspannung nach oben hin angepasst (Beispielverbrauch von 3.500 kWh im Standardlastprofil bei jährlicher Abrechnung) und sei damit dem Trend aus den vorgelagerten Netzen gefolgt.

Bezogen auf die vorläufig für 2017 erfassten Preisinformationen ergibt sich eine durchschnittliche Kostensteigerung um 16,36 €/a (netto) bzw. sieben Prozent, so der Informationsdienstleister. In etwa zwei von drei Netzgebieten steigen damit die Kosten für die Nutzung der Verteilernetze um mehr als drei Prozent. Spitzenreiter sind die Gemeindewerke Peißenberg GmbH (Bayern), die eine Kostensteigerung um rund 35,77 Prozent aufweisen. Als Beispiele flächenmäßig größerer Netzbetreiber werden die Bayernwerk AG (+29,44 Prozent), die EWE Netz GmbH (+19,19 Prozent) und die E.DIS AG (+18,76 Prozent) genannt.

Lediglich in jedem elften Netzgebiet sinken die Kosten um mehr als drei Prozent, heißt es weiter. Die Kostenentlastung für den Beispielverbrauch fällt bei der bnNetze GmbH (Baden-Württemberg) mit 13,35 Prozent am stärksten aus. Als weitere Netzbetreiber sind die Energie Calw GmbH (-8,98 Prozent), die Netze BW GmbH (-4,37 Prozent) sowie die Westnetz GmbH (-0,15 Prozent) genannt. Wie in den letzten Jahren gelte der Vorbehalt nachträglicher Änderungen zum Jahreswechsel, da die Netzbetreiber die Preisinformationen nur unter Vorbehalt veröffentlicht haben.

Bereits am 30. September 2016 hatten die vier Übertragungsnetzbetreiber ihre vorläufigen Preisblätter für das kommende Jahr veröffentlicht. Wie erste Untersuchungen der GET AG ergaben, steigen die Kosten für die Netznutzung teilweise massiv. Für einen Beispielkunden (Verbrauch von einer TWh und 7.000 Betriebsstunden (Bh) pro Jahr) im Höchstspannungsnetz von Tennet TSO erhöht sich der Preis den Angaben zufolge um 79,15 Prozent - im Osten und Norden Deutschlands bei 50Hertz Transmission um 41,83 Prozent. Moderater fällt die Kostensteigerung mit 11,91 Prozent in der Regelzone von Amprion aus. Die Nutzung im Höchstspannungsnetz von TransnetBW verteuert sich den vorläufigen Angaben zufolge um 4,93 Prozent.