Windpark Sandbank: Bereits 21 Anlagen installiert und erste Einspeisung erfolgt


Bereits 21 Windenergieanlagen sind im Offshore-Windkraftwerk Sandbank von Vattenfall und den Stadtwerken München (SWM) seit Errichtung der ersten Anlage Ende Juli erfolgreich installiert worden. Wie Vattenfall mitteilt, hat das Kraftwerk 90 km westlich von Sylt jetzt den ersten Windstrom von der Nordsee in das deutsche Stromnetz eingespeist.

Die insgesamt 72 Windenergieanlagen sollen nun Anlage für Anlage sukzessive ans Netz gehen. Sandbank werde voraussichtlich im Frühjahr 2017 komplett am Netz sein und volle Leistung liefern. Der Windpark Sandbank soll im Dauerbetrieb eine jährliche Strommenge erzeugen, die rechnerisch dem Bedarf von 400.000 deutschen Haushalten entspricht.

Während der Inbetriebnahme der Windenergieanlagen kommt jetzt das kombinierte Hotel- und Transferschiff „Acergy Viking“ zum Einsatz. Durch die Nutzung dieses modifizierten Schiffstyps und anderen Optimierungen erwarte das Projekt eine Zeitersparnis gegenüber den ursprünglichen Planungen um rund drei Monate (EUWID 22/2016). Das Schiff verfügt über ein spezielles Gangway-System, von dem aus die Inbetriebnahme-Teams direkt auf die Windturbinen übersteigen können. Ein Zwischentransport mit einem separaten Schiff kann dadurch entfallen. Durch das neue Konzept könne die Sicherheit der am Bau beteiligten Teams erhöht und zudem im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet werden. Es wird im Projekt Sandbank erstmals für die Inbetriebnahme eines Windparks in der deutschen Nordsee eingesetzt.

Wie der zuständige Teilprojektleiter für die Windenergieanlagen bei Vattenfall, Hergen Stolle, erklärt, zeigten die Inbetriebnahmearbeiten, dass es möglich sei, innerhalb kurzer Zeit nach Errichtung einer Turbine mit der Stromproduktion beginnen zu können. Das belege, dass die Offshore-Technologie weiter an Reife gewinne. Der Leiter Wind-Offshore-Projekte bei den SWM, Christian Moldan, bestätigt: „Die bisher planmäßig verlaufende Bauphase des Projekts Sandbank beweist, dass die Offshore-Branche die Erfahrungen aus den ersten deutschen Projekten genutzt hat, um sich weiterzuentwickeln.“ Das gleiche gelte auch für die Projektpartner Vattenfall und Stadtwerke München. Das Know-how aus dem „Schwesterprojekt“ DanTysk sei erfolgreich auf Sandbank übertragen worden.

Der Strom, den das Windkraftwerk Sandbank produziert, wird zunächst im parkinternen Offshore-Umspannwerk gesammelt, dort von einer Spannungsebene von 33 kV auf 155 kV transformiert und dann weitergeleitet zu einer Offshore-Konverterstation. Von dort aus gelangt der Strom als Gleichstrom über eine Distanz von 165 km in Büsum an Land.

Das Investitionsvolumen für den Offshore-Windpark Sandbank beläuft sich nach Angaben von Vattenfall auf rund 1,2 Mrd. €. An der für die Umsetzung des Projekts gegründeten Sandbank Offshore Wind GmbH hält Vattenfall 51 Prozent, die SWM halten 49 Prozent der Anteile. Sandbank verfügt über eine installierte Leistung von insgesamt 288 MW und ist neben dem Windpark DanTysk (288 MW), der Anfang 2015 in Betrieb ging, das zweite gemeinsame Offshore-Windprojekt von Vattenfall und SWM. Mit einem gemeinsamen Portfolio von 576 MW installierter Wind-Leistung zählten Vattenfall und die SWM zu den größten Betreibern von Offshore-Windkraftwerken in Deutschland.