Wie der bisherige Eigentümer Macquarie mitteilt, wurde ein Übernahmevertrag über 100 Prozent der Anteile unterzeichnet. Im Rahmen der Transaktion wurde Techem mit 4,6 Mrd. Euro bewertet. Der Deal muss noch von den verantwortlichen Kartell- und Aufsichtsbehörden genehmigt werden und soll im dritten Quartal 2018 abgeschlossen sein.
Techem mit Sitz in Eschborn ist neben ista einer der beiden großen Nebenkostenerfasser in Deutschland. Abgesehen von Heizkostenabrechnungen bietet das Unternehmen auch Lösungen für einen geringeren Energieverbrauch, Brandschutz und Wärmeversorgung an. Das Unternehmen ist mit mehr als 3.600 Mitarbeitern in über 20 Ländern aktiv. Im vergangenen Geschäftsjahr hat Techem seinen Umsatz vor allem dank eines starken Auslandsgeschäfts um gut fünf Prozent auf knapp 783 Mio. € gesteigert.
Verkauf zeichnete sich bereits 2017 ab
Bereits im Februar 2017 hatte sich ein möglicher Verkauf von Techem abgezeichnet. Laut eines damaligen Berichts der FAZ hat das Unternehmen geplant, in den kommenden Jahren mindestens jede vierte Stelle in Deutschland zu streichen – rund 600 Mitarbeiter wolle man bis 2021 weniger beschäftigen, wurde ein Unternehmenssprecher zitiert. Der Grund sei die Digitalisierung des Geschäfts.
Gleichzeitig hätten die Eigentümer sowohl von Techem als auch vom Essener Wärmemesskonzern Ista zu dem Zeitpunkt schon erste Verkaufsvorbereitungen getroffen, hieß es in dem Bericht. Rund fünf Monate später war dann bereits die Übernahme von ista durch zwei Unternehmen aus China verkündet worden.
Bereits 2017 wurde Mehrheitsanteil des Konkurrenten ista verkauft
Bei den Käufern handelte es sich um die Cheung Kong Property Holdings Limited (CKP) und CK Infrastructure Holdings Limited (CKI) – beides Firmen im Besitz der in Hongkong ansässigen Familie des Milliardärs Li Ka-shing. Kreisen zufolge hatte der Kaufpreis anfangs noch bei rund 4,5 Mrd. € gelegen. Kurze Zeit später einigten sich die Vertragsparteien dann aber laut einem Zeitungsbericht auf einen deutlich höheren Unternehmenswert von 5,8 Mrd. € inklusive Nettoschulden. (dpa)