Wärmepumpengeschäft und Digitalisierung immer wichtiger für Vaillant und Viessmann


Sowohl bei den Umsatzerlösen als auch beim Betriebsergebnis (EBIT) konnte Vaillant das Niveau des Vorjahres übertreffen. Im Jahresverlauf stiegen die Umsatzerlöse der Vaillant Group auf 2,36 Mrd. € und damit um rund 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereinigt um Währungskurseffekte lag das Umsatzplus bei 8 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf 232 Mio. €, was einem Plus von rund 8 Prozent entspricht. Der Start in das laufende Geschäftsjahr verlief mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisplus im ersten Quartal 2018 ebenfalls positiv.


Neben der weiteren Internationalisierung forciert die Vaillant Group ihre Marktpräsenz im Produktsegment Wärmepumpen und mit Systemen auf der Basis erneuerbarer Energien. „Im Jahresverlauf haben wir im Wärmepumpengeschäft zusätzliche Marktanteile gewonnen, unsere Produktionskapazität verdoppelt und unsere Vertriebsaktivitäten gestärkt“, so Norbert Schiedeck, der seit dem 1. Mai 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens ist. „Zudem werden wir unser Produktportfolio in den kommenden zwei Jahren weiter ausbauen, um die wachsende Kundennachfrage in verschiedenen Marktsegmenten zu bedienen. Unser Ziel ist es, mit Wärmepumpen langfristig eine ebenso starke Marktposition einzunehmen, wie im Geschäft mit effizienten Gas-Technologien“, sagte er. Allerdings bleibt die Gas-Brennwerttechnik weiterhin das wesentliche Standbein der Vaillant Group.


Vaillant ist mit digitalen Produkten und Services auf Wachstumskurs

Eine hohe Priorität hatte 2017 die Erweiterung des Geschäfts mit digitalen Produkten und Servicedienstleistungen für Vaillant. Im Jahresverlauf hat die Gruppe den Absatz vernetzungsfähiger Produkte deutlich gesteigert sowie die Aktivitäten im Bereich datengetriebener Services und Geschäftsmodelle weiter intensiviert. Unter anderem lag das Absatzwachstum intelligenter Regler-Technologien mehr als 40 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ein weiterer Wachstumsbereich ist der Vertrieb über digitale Kanäle. In Deutschland nutzen bereits mehr als 200 Fachhandwerker die Internet-Plattform HeizungOnline. Auch in anderen Märkten in Europa und China nimmt die Relevanz digitaler Vertriebskanäle für die Vaillant Group kontinuierlich zu. Zu Jahresbeginn 2018 hat das Unternehmen zudem weitere digitale Service-Angebote eingeführt.


Sehr positiv verlief abermals das Geschäft im Wachstumsmarkt China, wo die Vaillant Group einen deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse im zweistelligen Prozentbereich erzielen konnte. Zu dieser dynamischen Entwicklung trugen insbesondere der Absatz von Gas-Heizgeräten, Lüftungsanlagen und Zubehör bei. Auch in der Türkei, dem drittgrößten Markt der Vaillant Group, verzeichnete das Unternehmen ein deutliches Umsatzplus. Damit haben die großen außereuropäischen Märkte der Vaillant Group auch im Jahr 2017 einen wichtigen Anteil zur insgesamt positiven Geschäftsentwicklung beigetragen. In Zentraleuropa belief sich das Umsatzwachstum auf 3 Prozent.


Beim Viessmann-Brennstoffzellen-Heizgerät stehen die Zeichen auf Wachstum

Bei Viessmann zählten im vergangenen Jahr gruppenweit hocheffiziente Wärmepumpen (17 Prozent) sowie Gas-Brennwertgeräte (9 Prozent) zu den Produktbereichen mit den höchsten Wachstumsraten. Auch beim Brennstoffzellen-Heizgerät Vitovalor stehen die Zeichen auf Wachstum, teilte der Heiztechnik-Anbieter bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2017 mit. Allein in Deutschland wurden bereits über 1.000 der Brennstoffzellen-Geräte für die Eigenerzeugung von Wärme und Strom installiert. Viessmann will den Absatz in diesem Jahr voraussichtlich auf annähernd 2.000 Geräte verdoppeln. Für die steigende Nachfrage wird am Stammsitz in Allendorf eine neue Fertigungslinie eingerichtet.


Das Viessmann-Kerngeschäft der Heizsysteme entwickelte sich im vergangenen Jahr besonders gut in der Türkei, in China sowie in Nordamerika. Auch die osteuropäischen Märkte legten mit einem zweistelligen Plus deutlich zu. In Deutschland, dem für Viessmann größten Markt, lag die Umsatzsteigerung bei gut 4 Prozent und damit über der allgemeinen Entwicklung der Branche. In den traditionellen Kernmärkten des Unternehmens waren die Umsatzzuwächse in Italien und Frankreich besonders hoch.


Gruppenweit stieg der Umsatz von Viessmann im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 2,37 Mrd. €. Besonders die internationalen Märkte haben daran großen Anteil. Aktuell liegt der Auslandsanteil am Umsatz bei 55 Prozent. Der Start in das laufende Geschäftsjahr verlief mit einem gruppenweiten Umsatzwachstum von rund 7 Prozent im ersten Quartal 2018 vielversprechend – auch angesichts der schon starken Vorjahresbasis.


Digitalisierung stellt Viessmann-Geschäftsmodell auf den Kopf

Die Digitalisierung stellt für Viessmann ein Geschäftsmodell auf den Kopf, das Jahrzehnte galt. Früher lief der Kontakt zum Endkunden im Wesentlichen über den lokalen Heizungsbauer, heißt es. Heute sind potenzielle Kunden vorab informiert und suchen ihre Installateure mit konkreten Wünschen auf. Deshalb sei eine neue Nutzerzentrierung für Viessmann unerlässlich.

Der Einblick in die Interessen und Wünsche der Menschen helfe Viessmann schon heute dabei, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. So hat das Unternehmen jüngst das Start-up Cary Services (takecary.de) gegründet, das vielbeschäftigten Menschen mehr Zeit geben will. Kern des Prototyps ist ein so genanntes „Smart Lock System”, das etwa Reinigungs-Services und Bringdiensten einen kontrollierten Zugang zum eigenen Zuhause ermöglicht.


Wärmepumpe ist stark nachgefragte Technologie

►Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) entfiel im Jahr 2017 zwar der größte Anteil des Gesamtabsatzes auf die Gas-Brennwerttechnik mit 472.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von vier Prozent, aber erstmalig ist die Wärmepumpe mit 78.000 abgesetzten Geräten und einem satten Plus von 17 Prozent die am zweitstärksten nachgefragte Technologie.

►Die Wärmepumpenbranche, die auch im vergangenen Jahr ihren Absatz wieder steigern konnte, rechnet für 2018 mit stabilen Verkaufszahlen. Laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) wurde im vergangenen Jahr der größte Zuwachs bei Luftwärmepumpen verzeichnet:

►Das gestiegene Interesse an Wärmepumpen zeigt sich auch bei den Antragszahlen im Marktanreizprogramm (MAP).