Freiburger Badenova setzt bei der Smart City auf die Funktechnologie LoRaWAN


Ziel sei, eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt mit hoher Lebensqualität zu entwickeln, hob der baden-württembergische Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl (CDU), auf dem diesjährigen Badenova-Zukunftsforum hervor.


Allerdings sei im EU-Wettbewerbsrecht den Stadtwerken in kommunalen Besitz bei den Themen der Digitalisierung keine Sonderrolle der Daseinsvorsorge zugewiesen, betonte Strobl. „Sie stehen im Wettbewerb und die EU sieht diese Zukunftsfragen als eine privatrechtliche Angelegenheit, in der private Wettbewerber zum Zuge kommen sollen“, sagte Strobl.

 

Etezadzadeh: Stadtwerke als Hüter und Garanten der Daseinsvorsorge auch sensibel bei Datenschutz

Anders sieht das die Stuttgarter Leiterin des Smart City Instituts, Christine Etezadzadeh: Die Stadtwerke sind ihrer Ansicht nach prädestinierte und legitimierte Partner der Kommunen. Vor allem seien die Stadtwerke als Hüter und Garanten der Daseinsvorsorge auch sensibel bei der Frage des Datenschutzes und der Datenbewirtschaftung.


Die Freiburger Badenova hat bereits in diesem Frühjahr den Start für die Digitalisierung in Freiburg gegeben. Das Unternehmen will mit der Funktechnologie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) die Erfassung, Übermittlung und Auswertung von Daten effizient und günstig gestalten. Dafür stattet Badenova Freiburg mit seiner neuen Kommunikationsinfrastruktur I-NOVA aus. So könnten beliebig viele Geräte und Sensoren in das Internet der Dinge (IoT) eingebunden werden.


LoRaWAN bei Städten und Stadtwerken beliebt

LoRaWAN ist beliebt bei den Städten und Stadtwerken, weil damit Daten über große Entfernungen und tief aus dem Keller übertragen werden können. Trotz ihrer großen Reichweiten verbrauchen die Sensoren und Basisstationen laut Badenova sehr wenig Energie. Als Beispiele nennt der Versorger die Überwachung von Trafostationen oder fernauslesbare Zähler.


I-NOVA arbeitet mit einem Netz von Basisstationen, so genannten Gateways oder Konzentratoren. Sie sammeln per Funk Daten aus ihrer Umgebung und geben diese verschlüsselt an einen zentralen Server weiter. Badenova hat nach eigenen Angaben ein Netz von insgesamt 20 Gateways auf eigenen Gebäuden und Anlagen (Heizkraftwerke, Verbundwarte) im Freiburger Stadtgebiet installiert. Geplant sind auch weitere Anwendungen wie beispielsweise für Wohnungsbaugesellschaften, um alle Daten für die Betriebskostenabrechnung zu sammeln. Unterstützt wird Badenova von der Münchener Stadtwerke-Holding Thüga bzw. der Thüga SmartService GmbH. (MBI)