„Smart Building as a Service“ könnte sich zu einer Finanzierungslösung entwickeln, mit der sich finanzielle und ökologische Ressourcen von Gebäuden gewinnen lassen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Technologien, Dienstleistungen und Finanzierungsoptionen in Form von Smart Building Solutions, geht aus dem Whitepaper „Smarte Lösungen für intelligente Gebäude – Was sind die Potenziale und Wege zu selbstfinanzierenden intelligenten Gebäuden?” hervor, das Siemens Financial Services kürzlich vorgelegt hat.
Demnach können intelligente Gebäude etwa 15 bis 25 Prozent an Energiekosten einsparen, das sei ein Anreiz sowohl für den öffentlichen als auch den privaten Sektor, die Einsparungen für Aktionäre und Steuerzahler erzielen wollen. Jeder weitere Tag, der verstreiche, komme einem Verlust an Einsparungen und Vorteilen gleich.
Die „Smart Buildings as a Service”-Lösungen nutzen die durch den reduzierten Energieverbrauch erzielten Einsparungen zur Finanzierung von Investitionen für die Umwandlung bestehender Gebäude in intelligente Gebäude. Die Lösungen können dabei in der Regel so strukturiert werden, dass sich die Nettokosten für den Gebäudebesitzer während der Vertragsdauer auf null belaufen, und oft würden sogar Kosteneinsparungen erzielt, heißt es.
Die Umwandlung der Gebäude könne also als „selbstfinanzierend“ betrachtet werden. Nach Ablauf der Vertragsdauer genieße der Gebäudebesitzer weiterhin die Vorteile eines reduzierten Energieverbrauchs.
„Selbstfinanzierende” Umwandlung intelligenter Gebäude
Um eine Vorstellung des Potenzials einer „selbstfinanzierenden” Umwandlung intelligenter Gebäude zu vermitteln, enthält das Whitepaper Schätzungen für 13 Länder in den drei Sektoren gewerbliche Gebäude, öffentliche Gebäude und Krankenhäuser. Für Deutschland schätzt das Whitepaper das Potenzial zur Umrüstung von bestehenden in intelligente Gebäude für gewerbliche Gebäude auf 1,619 Mrd. USD, für Krankenhäuser auf 733 Mio. USD und für öffentliche Gebäude auf 1,139 Mrd. USD.
Siemens Financial Services verweist in dem Whitepaper auf Expertenangaben, nach denen eine Organisation für jeden Dollar, der nicht in die Instandhaltung investiert wird, später vier Dollar für Abhilfemaßnahmen aufbringen muss. Das zeige einmal mehr, wie wichtig es sei, in intelligente Gebäude zu investieren. Eine Deloitte-Studie habe gezeigt, dass die Energiekosten bei unterlassener Instandhaltung um über 80 Prozent ansteigen.
Ganz neue Art zu denken aufgrund sich ändernder Geschäftsmodelle
Bei Smart Building as a Service handelt es sich um eine ganz neue Art zu denken, heißt es weiter. Während der Investitionsschwerpunkt in der Vergangenheit meist auf Sachanlagen wie Ausrüstungsgegenständen und Gebäuden lag, richte sich die Perspektive von CFOs immer mehr auf Investitionen in immaterielle Güter. Das sei nicht zuletzt auf sich ändernde Geschäftsmodelle in Unternehmen zurückzuführen, die sich gezwungen sähen, agiler zu werden und sich auf immer kürzer werdende Innovationszyklen und volatilere internationalisierte Märkte einzustellen
Bei dem „Smart Building as a Service”-Konzept, das auch als „Servitization” bezeichnet wird, nutzen Vermieter und Selbstnutzer ihr eigenes Kapital für Wachstums- und Verbesserungsinitiativen und überlassen es integrierten Technologie-Service-Finanzunternehmen, die digitale Transformation ihrer Gebäude zu finanzieren.
Variierende Energieverbrauchseinsparungen zumeist zuverlässig in einer Finanzierungsstruktur abbildbar
Auch wenn die Einsparungen beim Energieverbrauch je nach Klima, Energiekosten und anderen Faktoren variierten, ließen sie sich doch zumeist zuverlässig in einer Finanzierungsstruktur abbilden und ermöglichten somit selbstfinanzierende Modernisierungen intelligenter Gebäude weltweit.
Der Lösungsanbieter schließt demnach mit dem Besitzer einen Vertrag zur Transformation des Gebäudes über einen festgelegten Zeitraum ab. Danach profitiert der Besitzer von dem fortlaufend reduzierten Energieverbrauch und allen anderen Vorteilen des intelligenten Gebäudes. Er muss sein eigenes Kapital nicht investieren und kann es für strategisch wichtige Entwicklungen nutzen – sei es für das Unternehmenswachstum oder die Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen.