Wärmewende München 2040: Fernwärme aus Geothermie gilt als effektivste Maßnahme


München will, angelehnt an das Abkommen von Paris 2015, bis 2050 weitgehend klimaneutral sein und den Ausstoß an Treibhausgasen auf 0,3 Tonnen pro Kopf im Jahr senken, die SWM haben nach eigenen Angaben dazu bereits im Jahr 2012 Fernwärmevision vorgestellt, nach der bis zum Jahr 2040 die komplette Fernwärme CO2-neutral erzeugt werden soll, überwiegend aus Geothermie.


Inzwischen sei aus der Fernwärmevision schon Realität geworden. In Riem, Sauerlach und Freiham stehen die ersten Geothermieanlagen und liefern Wärme in die Häuser, geht aus einer Mitteilung der Stadtwerke hervor. Die SWM haben einen Ausbaupfad festgelegt, der gewährleistet, dass bis zum Jahr 2040 80 Prozent des Fernwärmebedarfs mit bereits errichteten und konkret geplanten Anlagen ohne klimaschädliche Emissionen gedeckt werden können. Konzepte für die übrigen 20 Prozent befinden sich in Arbeit.


Die FfE hat anhand des tatsächlichen Münchner Gebäudebestands untersucht, welche Maßnahmen unter realen Bedingungen ergriffen werden können. Im Jahr 2014 betrug der wärmebedingte CO2-Ausstoß von Gebäuden in München rund 2,8 Mio. Tonnen. Wohnhäuser machen rund 80 Prozent davon aus. Etwa 30 Prozent der Münchner Wohnhäuser werden mit Fernwärme versorgt.


Geothermie Glücksfall für München

Beim Bestreben, die Fernwärme bis zum Jahr 2040 komplett CO2-frei zu erzeugen, komme der Stadt das bereits vorhandene SWM Fernwärmenetz zugute, das die erneuerbare Wärme zu den Kunden bringt, so die FfE. Die Geothermie sei ein Glücksfall für München. Gegenüber anderen Großstädten verfüge München damit über entscheidende Vorteile. Für Ballungsräume, die nicht auf die Tiefengeothermie und ein gut ausgebautes Transportnetz zurückgreifen können, seien die Herausforderungen hinsichtlich der Wärmewende noch sehr viel größer.


Eine wichtige Randbedingung für die Fernwärmevision sei allerdings die Akzeptanz für die Technologie und die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Der Ausbau und die Verdichtung des Fernwärmenetzes sollten unterstützt werden. Die Stadt und die SWM sollten der Studie zufolge gemeinsam dafür Sorge tragen, dass der Ausbau der Fernwärme möglichst kosteneffizient erfolgen kann.


Die politische und finanzielle Unterstützung sowie eine hohe Priorität für das Thema seien wichtige Voraussetzungen, beim Ausbau der Fernwäme weiter voranzukommen. So fehlten etwa entscheidende Anreize zur Sanierung, das Mietrecht stehe sachgerechten Lösungen im Wege und erneuerbare Wärme in Fernwärmenetzen spiele in der bundespolitischen Diskussion noch kaum eine Rolle, heißt es.


Erzeugungsanlagen in virtuelles Kraftwerk eingebunden

Dort wo Fernwärme nicht verfügbar ist, könnten Quartierskonzepte einen weiteren Beitrag leisten. Quartierskonzepte, in denen die Versorgungsinfrastruktur integriert geplant wird, haben laut der FfE für die Umsetzung der Wärmewende eine hohe Bedeutung. Städtische Liegenschaften wie Verwaltungsgebäude und Schulen könnten als Ausgangspunkt dienen und so die Umsetzung erleichtern.


Das SWM Technologie-Quartier in Moosach (M-Campus) sei hierfür ein gutes Beispiel. Für den Gesamtkälteverbund wird Grundwasserkälte genutzt und Teile des Areals werden künftig durch Fernwärme in Kombination mit Fernkälte versorgt. Abwärme des IT-Rechenzentrums soll für die Frostfreihaltung des Busbahnhofs verwendet werden. Alle hier befindlichen Erzeugungsanlagen werden in das virtuelle Kraftwerk der SWM eingebunden.