Analyse: Mittelständische Unternehmen profitieren von Energieeffizienz


Gleichzeitig sind in den vergangenen vier Jahren die Preise für im Unternehmenssektor stark genutzte Energieträger wie Mineralölprodukte oder Gas gesunken. „Die Belastung der Firmen durch Energiekosten ist damit insgesamt erheblich zurückgegangen“, hält die KfW fest. Die Unternehmen seien dank ihrer Energieeffizienz-Aktivitäten heute insgesamt weniger anfällig gegen künftig eventuell steigende Energiepreise als noch vor einigen Jahren.


Der Analyse zufolge haben in den Jahren 2014 bis 2016 rund 1,4 Millionen mittelständische Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz und zur Einsparung von Energiekosten ergriffen, das entspricht einem Anteil von 37 Prozent und einer Steigerung von 4 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 bis 2013. Vor allem die kleinen Betriebe mit bis zu 10 Beschäftigten hätten ihre Aktivitäten merklich gesteigert. Bei ihnen liegt der Anteil derjenigen, die Energieeffizienzmaßnahmen ergriffen haben, bei 36 Prozent und damit um 5 Prozentpunkte höher als beim vorangegangenen Bericht. Auch Unternehmen aus den Sonstigen Dienstleistungen erhöhen ihr Engagement maßgeblich (Anteil mit Zuwachs um 12 Prozentpunkte).


Investive Maßnahmen rücken verstärkt in den Fokus


Zu beobachten ist laut KfW eine veränderte Schwerpunktsetzung: Standen in den Jahren 2011 bis 2013 leichter zu realisierende, weniger kapitalintensive Maßnahmen wie z.B. der Wechsel des Energieversorgers im Vordergrund, haben sich die Mittelständler zwischen 2014 und 2016 weitaus stärker investiven Maßnahmen zugewandt. Bei investiven Maßnahmen in energieeffiziente Produktionsanlagen und Geräte sowie bei Investitionen in Energieeffizienzsteigerungen von Fahrzeugen und Logistik ist die Ausweitung des Engagements besonders ausgeprägt: Gefragt nach konkreten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz nennen inzwischen 38 Prozent Investitionen in energieeffiziente Produktionsanlagen und Geräte – ein Plus von 11 Prozentpunkten gegenüber den Analysen zum Zeitraum 2011 bis 2013. Ähnlich sieht es bei Investitionen in die Energieeffizienz von Fahrzeugen bzw. im Logistikbereich aus. Hier stieg der Anteil der aktiven Unternehmen von 20 auf 36 Prozent.


Wir sehen einen Beleg für eine Bewusstseinsveränderung im Mittelstand. Allerdings ist ein höheres Tempo bei der Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmenssektor auch notwendig, nicht nur im Hinblick auf die zu erreichenden Energieziele der Bundesregierung, sondern auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen selbst.


Die Ergebnisse des Monitorings zeigten, dass der effiziente Umgang mit Energie für mittelständische Unternehmen immer wichtiger werde, sagt KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. „Wir sehen darin einen Beleg für eine Bewusstseinsveränderung im Mittelstand. Allerdings ist ein höheres Tempo bei der Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmenssektor auch notwendig, nicht nur im Hinblick auf die zu erreichenden Energieziele der Bundesregierung, sondern auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen selbst.“


Anteil der mittelständischen Unternehmen mit Energiekosten von mehr als 50.000 € deutlich gesunken


Das verstärkte Engagement für Energieeffizienz – zusammen mit den gesunkenen Preisen wichtiger Energieträger – entfalte für die Unternehmen zunehmend Wirkung, führt die KfW weiter aus. Inzwischen wendeten 56 Prozent der mittelständischen Unternehmen nicht mehr als 5.000 € pro Jahr für Energiekosten auf, in den Jahren zwischen 2011 und 2013 lag ihr Anteil noch bei lediglich 40 Prozent. Parallel dazu ging der Anteil der Unternehmen mit Energiekosten von mehr als 50.000 € von 20 Prozent auf 13 Prozent zurück.