Rheinenergie-Chef: Stadtwerke idealer Partner für die Nutzung von Smart-City-Konzepten


Die Stadt und der Regionalversorger Rheinenergie haben die Plattform Smart City Cologne ins Leben gerufen haben, berichtete der Vorstandschef der Rheinenergie, Dieter Steinkamp, am Dienstag auf dem VKU-Stadtwerkekongress in Köln. Er sagte, „intelligentes Energiemanagement, Wohnungsmanagement, Flächeneffizienz und demografischer Wandel gehören zu den Herausforderungen für Stadtwerke in einer wachsenden Stadt wie Köln.“


Quartierslösungen mit virtuellen Kraftwerken und Mieterstrommodellen

Kommunalversorger müssten sich dafür einsetzen, dass die verschiedenen Sektoren wie Energie und Mobilität aber auch Wohnungen künftig viel stärker miteinander vernetzt werden. Dafür sollen die Möglichkeiten der IT und Digitalisierung mehr genutzt werden, erklärte Steinkamp. Das Smart-City-Konzept der Stadt Köln beschreibt der Energiemanager als Vernetzung über eine Plattform, die neue Produkte und Dienstleistungen aus Kundensicht bietet. „Das ist, was die Qualität und den Wert der Stadt in Zukunft ausmacht“, so Steinkamp.


Aus Sicht des Rheinenergie-Chefs sind Stadtwerke der ideale Partner für die Nutzung kommunaler Leistungen und damit von Smart-City-Konzepten. Der Kölner Versorger bietet dabei Quartierslösungen an und will diese künftig übergreifend in einem Siedlungsmanagement zusammenführen bzw. koordinieren. Zu den Quartierslösungen gehören virtuelle Kraftwerke und Mieterstrommodelle, die beispielsweise in Form von Zusammenschlüssen von Solardachanlagen in einem Wohnviertel angeboten werden.


Neue Geschäftsmöglichkeiten rund um das klassische Energieprodukt

Hier arbeitet Rheinenergie mit der Wohnungsbau- und Immobilienbranche zusammen. Auch E-Mobilität mit Ladesäulen inklusive Car-Sharing und Energieeffizienz sind die wesentlichen Elemente für Quartierslösungen. Im digitalen Siedlungsmanagement sollen dann mehrere Wohnblöcke bzw. Quartiere, Ladesäulen und virtuelle Kraftwerke zusammengeführt und verwaltet werden. Rheinenergie setzt dabei auf Energie-Apps für Mieter und die Wohnungswirtschaft sowie auf eine Open-Data-Plattform als Siedlungsmonitor.


Für Energieversorger eröffnen sich dadurch auch neue Geschäftsmöglichkeiten, rund um das klassische Energieprodukt (Strom, Gas, Wärme) neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Für Steinkamp ist die Kundennähe dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor. „Ein sich ständig änderndes Marktumfeld erfordert Kundennähe“, sagte er.


Kooperationen sind notwendig

Doch der Rheinenergie-Chef warnt davor, Smart-City-Konzepte allein umsetzen zu wollen. „Hier sind Kooperationen etwa mit gewerblichen Kunden notwendig“, so Steinkamp. Die Komplexität der intelligenten Vernetzung in Großstädten und der Investitionsbedarf könnten durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure bewältigt werden.


Die Plattform Smart City Cologne sei allerdings umfassender und spreche auch die Einwohner direkt an. So können beispielsweise Klimaprojekte als Einzelaktivität oder als Kooperation zwischen Bürgern, Behörden, Verbänden und Unternehmen umgesetzt werden. Außerdem hat sich die Plattform Bürgerbeteiligung als zentralen Punkt auf die Fahnen geschrieben. „Die Bewohner Kölns erhalten die Möglichkeit, sich einzubringen und das Lebensgefühl ihrer Stadt spürbar zu verändern“, schreibt die Plattform auf ihrer Internetseite. Ein langfristiges Ziel sei auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Bereichen Energie und Klimaschutz. Den lokalen und regionalen Unternehmen biete Smart City Cologne Impulse für Wachstum, Produktivität und neue Märkte. (MBI)