Nach beschlossenem Kohleausstieg: Steag setzt auf Wärmelösungen und das Auslandsgeschäft


„Wir haben uns frühzeitig auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Energiebranche eingestellt“, sagte Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Steag GmbH, im Rahmen des Jahrespressegesprächs in der Unternehmenszentrale in Essen.


„Der Kohleausstieg ist jetzt als Ziel formuliert. Steag hat die richtige Strategie, um den Weg dorthin zu gestalten“, meint Rumstadt. Die Steag-Kraftwerke im Saarland wurden vom Netzbetreiber Amprion als systemrelevant eingestuft und befinden sich seit April 2017 in der Netzreserve. Perspektiven biete auch der Neubau von Gas- und Dampf(GuD)-Anlagen an mehreren Kraftwerksstandorten des Konzerns.


„Gezielter Ausbau der Fernwärmeversorgung auf Basis der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung in der Metropolregion Rhein-Ruhr“


Zudem könnte Steag davon profitieren, dass die klimafreundliche Wärmeversorgung aus Sicht der WSB-Kommission in Zukunft einen höheren Stellenwert haben soll, heißt es weiter. „Ein gezielter Ausbau der Fernwärmeversorgung auf Basis der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung in der Metropolregion Rhein-Ruhr beispielsweise wird die nationale CO2-Bilanz verbessern und hilft Deutschland, die anspruchsvollen Klimaschutzziele zu erreichen.“


Aufgrund der insgesamt geringeren Beschäftigung der Steag-Kraftwerke und als Folge der endgültigen Stilllegung von drei Kraftwerksblöcken im Vorjahr sank der Konzernumsatz 2018 von 3,6 Mrd. € auf 2,9 Mrd. €. Das Konzernergebnis war im Vergleich zu 2017 ebenfalls rückläufig. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank 2018 um 19 Prozent auf 160 Mio. €, lag damit aber deutlich über den Prognosen.


Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll 2019 wieder steigen


Zu dem aus Sicht der Steag guten Ergebnis habe auch das Auslandsgeschäft beigetragen, dessen Anteil am Ebit des Konzerns sich 2018 auf 57 Prozent erhöhte. Der Konzerngewinn ist mit 12,7 Mio. € erneut positiv. An die Gesellschafterin, die Kommunale Beteiligungsgesellschaft KSBG, werden wie im Vorjahr 45 Mio. € abgeführt.


Für das Geschäftsjahr 2019 prognostiziert die Steag-Geschäftsführung einen Umsatzanstieg auf 3,1 Mrd. €. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll sich gegenüber 2018 um 20 bis 25 Prozent verbessern. Investitionen sind in Höhe von 230 Mio. € geplant, das ist rund ein Drittel mehr als im Vorjahr.