Contractingbranche steigert trotz erheblicher Markthemmnisse Geschäftserwartung für 2019


Den fortlaufenden Bauboom sowie die beihilferechtliche Genehmigung der EU für die reduzierte EEG-Umlage bei Eigenversorgungsmodellen bewertete der VfW als unterstützend für das Geschäftsmodell Contracting. Mit einem Wert von 6,2 (auf einer Skala von 1 bis 10) fällt die geschäftliche Erwartung der befragten Unternehmen deutlich besser aus als im Vorjahr, (4,6). Einer der wesentlichen Gründe dafür sei das gestiegene öffentliche Interesse am Klimaschutz.


Der VfW hat nach eigenen Angaben derzeit 239 Mitgliedsbetriebe. Die Anzahl der Mitgliedsunternehmen mit Verträgen lag im Jahr 2018 bei 201, mit 295 Verträgen pro Firma. Insgesamt waren die Mitgliedsunternehmen in 59.200 Energielieferungsverträge involviert, was einem Zuwachs gegenüber 2017 von 3 Prozent entspricht.


Dabei erweist sich die Verteilung der Verträge unter den Unternehmen als nicht gleichmäßig. Es gibt Unternehmen mit bis zu 5 Verträgen und Unternehmen mit mehreren hundert Verträgen. Das Energieliefercontracting hatte, was die einzelnen Contractingarten angeht, mit 81 Prozent den größten Anteil.


Im Jahr 2018 verzeichnete die Branche ein weiteres Wachstum. Der Umsatz und die Anzahl der abgeschlossenen Verträge sind gestiegen, allerdings bei den abgeschlossenen Verträgen mit einer geringfügig niedrigeren Steigerungsrate als noch im Vorjahr.


Unternehmen erzielten 3,38 Mrd. € Contractingumsatz

Die Unternehmen erzielten einen Contractingumsatz in Höhe von 3,38 Mrd. €, im Schnitt betrug der Umsatz pro Mitgliedsunternehmen 16,8 Mio. €. Das Neuinvestitionsvolumen der Mitgliedsunternehmen lag im Jahr 20108 bei 1,08 Mrd. €, pro Unternehmen waren das 5,4 Mio. €. Zudem sind im vergangenen Jahr in der Contractingbranche 421 Arbeitsplätze entstanden, was 2,1 Arbeitsplätzen pro Mitgliedsunternehmen entspricht.


Erstmals hat der VfW im 2018 seine Mitglieder auch nach den betriebseigenen Digitalisierungsgraden gefragt. Grundsätzlich seien die Contractoren dabei mit einem Wert von 6,0 (von 1 bis 10) auf einem guten Weg, sähen aber noch viel Nachholbedarf, berichtet VfW-Geschäftsführer Tobias Dworchak. Besonders die schnelleren Handlungsmöglichkeiten und die einfachere Überwachung der Anlagen würden als positiv empfunden.“


Die Contractaing-Unternehmen setzten bereits heute vor allem Gebäudeleit-, Energiemanagement-, Funkmesstechnik ein, die durch Fernüberwachung aus der Firmenzentrale aus gesteuert wird. Dabei werden die immer noch sehr hohen Einführungskosten dieser Technologien, sowie eine mögliche disruptive Wirkung auf die eigenen Geschäftsmodelle als Nachteil der Digitalisierung gesehen.


Wohnungswirtschaft Auftraggeber bei einem Großteil der Projekte

Bei der Verteilung der Contracting-Projekte nach Auftraggeber hatte die Wohnungswirtschaft mit 60 Prozent den größten Anteil, gefolgt von Gesundheitsimmobilien (12 Prozent), öffentlichen Auftraggebern (11 Prozent), Gewerbe/Industrie (8 Prozent), kirchlichen Einrichtungen (1 Prozent) sowie anderen Branchen mit 8 Prozent.


Die VfW-Mitglieder wurden auch nach den in den Contracting-Projekten eingesetzten Energieträger im Bereich der erneuerbaren Energien befragt. Holz hatte einen Anteil von 50 Prozent, gefolgt von Sonnenenergie mit 17 Prozent, Biogas mit 15 Prozent, Geothermie mit 13 Prozent, Windkraft mit 4 Prozent sowie sonstigen erneuerbaren Energien mit 1 Prozent.


Die thermische Anschlussleistung der in den Contracting-Projekten eingesetzten erneuerbaren Energien betrug 3.449 MW, und die elektrische Anschlussleistung lag bei 589 MW. Bei den fossilen Energieträgern machte die thermische Anschlussleistung 33.245 MW aus und die elektrische Anschlussleistung 623 MW.