Laut Germies sind die herkömmlichen Geschäftsmodelle der Stadtwerke rückläufig. Schon der Glasfaserausbau als neues lukratives Geschäftsmodell biete vielen Stadtwerken die Chance einer erfolgreichen strategischen Neupositionierung und eröffne auch den Zugang zu weiteren digitalen Geschäftsmodellen, zum Beispiel im Bereich „Intelligente Gebäude“.
Parallel sollten die Stadtwerke alle anderen wesentlichen Akteure der Stadt einbinden, um gemeinsam mit ihnen eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie für eine Smart City zu konzipieren und umzusetzen. In dieser Position werden Stadtwerke zum Treiber der weiteren Entwicklung intelligenter Städte in Deutschland und entwickeln sich gleichzeitig weiter zu einem Versorgungsunternehmen auch für die „Digitale Daseinsvorsorge“.
Kommunen benötigen heute moderne, digitale Entwicklungs- und Wachstumskonzepte
„Die Digitale Transformation ist in allen Lebensbereichen angekommen“, meint Germies. „Alle Kommunen benötigen heute moderne, digitale Entwicklungs- und Wachstumskonzepte, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre Attraktivität für Bürger und Unternehmen zu steigern. In einigen Städten wird das bereits vorbildlich angegangen. Andere Kommunen haben, das zeigt unsere Studie deutlich, noch einen großen Nachholbedarf.
Die Starnberger Unternehmensberatung hat auch 2019 die 400 deutschen Städte und Kommunen mit über 30.000 Einwohner hinsichtlich ihres Umsetzungsstatus in Sachen Smart City untersucht. Für die Bewertung wurden 8 wesentliche Segmente definiert: Strategie (Basis), Digitale Infrastruktur, Mobilität, Energie & Umwelt, Gebäude & Sicherheit, Gesundheit, Bildung und Verwaltung. Die Auswertung des Status quo von Städten und Kommunen fußt auf insgesamt 52 Kriterien und über 20.000 Datensätzen.
Die Daten stammen größtenteils von den Homepages der Kommunen und deren relevanter Stakeholder, aus amtlichen Statistiken sowie aus vereinzelten aktuellen Erhebungen von Unternehmen und Verbänden. Haselhorst Associates nutzt außerdem externe Quellen wie Destatis (Statistisches Bundesamt) und Inkar (interaktiver Online-Atlas des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung).
Diese Top Ten führen das Smart City Ranking an:
- Köln
- Hamburg
- München
- Bonn
- Darmstadt
- Wolfsburg
- Düsseldorf
- Kiel
- Solingen
- Berlin
Smart Mobility und Smart Energy & Environment besonders gut entwickelt
Zwischen 2018 und 2019 haben die Kommunen bei der Entwicklung von Smart-Cities insgesamt Fortschritte gemacht, Köln ist die smarteste Stadt und führt das Ranking an. Besonders gut entwickelt sind die populären und öffentlichkeitswirksamen Sektoren Smart Mobility und Smart Energy & Environment, heißt es seitens Haselhorst Associates.
Aber das Ranking Digitales Deutschland 2019 zeige auch, dass bei der Entwicklung individueller Smart City-Strategien und den Investitionen in die digitale Infrastruktur (Glasfasernetze) noch Nachholbedarf besteht. Zudem werde sich ohne eine umfassende Investition in alle relevanten Sektoren – von Building & Security über Smart Education bis hin zu Smart Government – der Digitalisierungsstatus der Städte nicht wesentlich verbessern.