Die Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) hat die Erhebungen mit einem Konsortium aus Prognos AG, Ifeu & Kantar Emnid durchgeführt und dabei die Märkte für Energieberatung, Energie-Management und Energie-Contracting untersucht.
Der Markt für Energiedienstleistungen gilt als robust und es gibt noch Luft nach oben, heißt es in der Analyse. Anbieter sind vorhanden, mit einer guten regionalen Abdeckung. Die Anbieterseite wird als heterogen, kleinteilig, beweglich, innovativ, segmentiert, und zunehmend professioneller beschrieben. Dabei gibt es wenige (richtig) große Player, viele EVU/Stadtwerke sowie sehr viele Kleinunternehmen.
Der limitierende Faktor auf dem EDL-Markt bleibt die Nachfrageseite, mit einigen Baustellen. Beispielsweise erscheinen einige Produkte als sperrig, erklärungsbedürftig und (nicht ganz) zufriedenstellend. Zudem gibt es einen Bedarf an „easy use“, d.h. einfach und niedrigschwellig, damit im Zusammenhang steht die zunehmende Digitalisierung. Das wichtigste Merkmal im B2B-bleiben die Punkte Qualität und Vertrauen.
Anbieter schätzen Entwicklung im eigenen Segment positiv ein
Insgesamt schätzen die Anbieter die Marktentwicklung im eigenen Segment positiv ein, und marktorientierte Energiedienstleistungen bieten ein vielfältiges Marktsegment, in dem sich zahlreiche Energiewende-Akteure unterschiedlicher Herkunft bewegen –vom Energieberater bis hin zu international aktiven Konzernen, geht aus der Markterhebung hervor.
Das Marktvolumen für Energiedienstleistungen lag im Jahr 2018 insgesamt zwischen 8,0 und 9,5 Mrd. €, nach 8,9 bis 9,0 Mrd. € im Jahr 2017. Der Markt für Energieberatung verzeichnete 2018 einen Rückgang, er hatte ein Volumen von 370 bis 402 Mio. €, nach 790 bis 850 Mio. € im Vorjahr. Das Marktvolumen für Energie-Contracting wird für 2018 auf 7,2 bis 8,6 Mrd. € beziffert, nach etwa 7,7 Mrd. € im Jahr 2017. Die Energiemanagement-Dienstleistungen erreichten ein Volumen von 466 (435) Mio. €.
Zur Energieberatung heißt es in der Analyse, dass das Marktvolumen gegenüber der Erhebung 2018 bereinigt wurde. Auf dem Energieberatungsmarkt gibt es insgesamt wenig Veränderung bei den angebotenen Produkten, der Nachfrage und der Abdeckung. Weiteres Marktpotenzial wird vor allem bei Haushalten gesehen. In der Energieberatung sind den Angaben zufolge etwa 6.000 Unternehmen tätig.
Energiemanagement (EM) bietet aus Sicht der Studie ein sehr spannendes, sehr breites aber auch sehr herausforderndes Feld, das von der Implementierung einfacher Mess- und Zählsysteme bis hin zu umfassenden, zertifizierten Managementsystemen reicht.
Die Dienstleistungen sind naturgemäß nicht einfach abzugrenzen von der Lieferung von Produkten und Bauleistungen. Gerade bei der Einsparung von Energie im industriellen, gewerblichen und kommunalen Umfeld spielt EM eine wichtige Rolle. Es hilft (gerade bei großen Objekten) die Energieströme sichtbar zu machen, zu analysieren, zu vergleichen, zu bewerten und mit diesen Erkenntnissen Effizienz-Maßnahmen zu identifizieren und zu priorisieren. Es gibt etwa 900 Unternehmen, die Energiemanagement anbieten.
Energie-Contracting ist laut der Studie mit Abstand das größte Segement des EDL-Marktes. Ähnlich wie in den anderen Bereichen gibt es eine große Produktvielfalt, allerdings ist die Abgrenzbarkeit des Marktsegments einfacher. Allen Contracting-Projekten liegt eine umfassende vertragliche Vereinbarung zur Planung, Finanzierung, Bau, Errichtung und zum effizienten Betrieb von Energieversorgungsanlagen zugrunde, z. T. auch mit vertraglichen Garantien über Vertragslaufzeiten von 10 bis 15 Jahren.
Dabei steht der Immobiliensektor und die ffentliche Hand im Fokus der Anbieter. Contracting ist in diesen Bereichen ein wesentlicher Beitrag zur Erneuerung des Anlagenparks bzw. zur Neuerrichtung von hocheffizienten Anlagen. 90 Proeznt des Umsatzes für EDL kommen aus dem Contracting. Mittlerweile kommen etwa 10 Prozent des Umsatzes von Stadtwerken/EVUs durch Contracting. Die überwiegende Mehrheit der Anbieter erwartet ein weiteres Wachstum auf dem Markt für Contracting.