Österreichs Regierung will Maßnahmenpaket für eine Wärmestrategie erarbeiten


Die Wärmestrategie soll laut Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) Investitionen in die erneuerbare Wärmeerzeugung auslösen. Ziel der Strategie sei, den Wärmebedarf in Gebäuden und für Produktionsprozesse zu senken. Bis 2030 soll etwa die Sanierungsrate auf durchschnittlich 2 Prozent angehoben werden, ein Ziel der Österreichischen Klima- und Energiestrategie #mission2030. Zudem sollen Heiz- und Kühlsysteme auf erneuerbare Energieträger oder hocheffiziente Fernwärme umgestellt werden.


Das bedeutet insbesondere den raschen Austausch der rund 700.000 fossilen Ölheizungen durch innovative Energiesysteme. „Mit dem „Raus aus dem Öl“-Bonus, mit dem man sich 5.000 Euro für den Umstieg von einem Öl-Kessel auf ein alternatives Heizsystem holen kann, konnten wir bereits wichtige Anreize schaffen. Nun geht es darum, den Umstieg raus aus fossilen Energieträgern langfristig voranzutreiben“, so Köstinger.


Erforderliche Technologien stehen schon marktreif zur verfügung

Alle erforderlichen Technologien für einen Umstieg zur erneuerbaren Wärmeerzeugung stehen nach Ministeriumsangaben in Österreich schon marktreif zur Verfügung, allen voran hocheffiziente Biomasse-Heizsysteme, Wärmepumpen und Fernwärmeanschlüsse sowie Technologien zur Nutzung von Sonnenenergie. Biomasse-Anlagen seien ein unverzichtbarer Bestandteil für den Umstieg auf erneuerbare Wärmeerzeugung.


Am Ende des Prozesses zur Wärmestrategie soll ein Entwurf für einen Aktionsplan „Nachhaltige Wärme“ stehen, dessen Fertigstellung für Herbst 2019 vorgesehen ist.


Dachverband Erneuerbare Energie Österreich(EEÖ) legt „Positionspapier Wärmewende“ vor

Unterdessen hat der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) mit dem „Positionspapier Wärmewende“ ein Konzept zum Aufbau einer sicheren, sauberen und heimischen Energieversorgung für die Raumwärme auf Basis erneuerbarer Energien vorgelegt. EEÖ-Präsident Peter Püspök erklärte, der Umbau der Wärmeversorgung müsse einerseits durch eine starke Beschleunigung der Sanierungsraten beim Gebäudebestand erreicht werden. Andererseits müssten die fossilen Energien durch Erneuerbare ersetzt werden.


Auch die österreichischen Bundesländer müssten ihre Verantwortung zur Erfüllung der Pariser Klimaziele wahrnehmen, beispielsweise im Rahmen der Energieraumplanung und der Bauordnungen, die zu den größten Hebeln zählten.


Der Verband verweist auf Untersuchungen, die zeigten, dass bestehende Heizsysteme sehr oft ineffizient arbeiteten und ihre technischen Verbrauchskennzahlen nicht einhielten und schlägt daher eine Effizienzoffensive für Heizsysteme vor. Die notwendige Gewissheit für die Verbraucher, ein effizientes, kostengünstiges und sauberes Heizsystem zu besitzen lasse sich durch eine bundesweit einheitliche Überprüfung der Heizanlagen ermöglichen.