PV-Anlagen für Privatleute nicht generell günstiger geworden


Die Wissenschaftler werteten circa 2.500 Original-Angebote von privaten Nutzern aus. Demnach zahlte, wer 4 kWp aufs Dach brachte, 2018 im Schnitt gut zwei Prozent mehr, als im Vorjahr fällig geworden wäre, nämlich 1.854 € brutto pro kWp. Die Installation einer 10-kWp-Anlage wurde hingegen um 1,5 Prozent günstiger, kostete noch rund 1.568 € pro kWp. Die Einkaufspreise für Module sanken unterdessen um 20 Prozent und mehr.


„Je größer die Anlage, desto stärker ist der Einfluss der Materialkosten auf den Preis pro kWp“, sagt Thomas Wennmacher, Experte für Finanzierungsmodelle in der Energiewende bei der Verbraucherzentrale NRW. Auf Gründe für die Steigerungen bei den kleinen Anlagen lasse sich aus den Daten aber nicht schließen.


„An realistischen Endpreisen der angestrebten Anlagengröße richten“

Die wichtigste Schlussfolgerung ist dem Experten zufolge ohnehin eine rein praktische: „Wer eine PV-Anlage kaufen will, sollte sich an realistischen Endpreisen der angestrebten Anlagengröße orientieren. Oft wird fälschlich aber mit dem gleichen Preis pro kWp für verschiedene Anlagengrößen kalkuliert. Hier würden die erhobenen Werte eine solide Basis bieten, so Wennmacher.


Devise: Angebote vergleichen

Bereits die im März veröffentlichte HTW-Studie zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen, die ebenfalls im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW durchgeführt wurde, hatte extrem breite Preisstreuungen gezeigt. Teils seien diese sicherlich auf unterschiedlichen Installationsaufwand am Objekt zurückzuführen, so Wennmacher. Doch manch exorbitanter Preis deute auf zu wenig Wettbewerb unter den Installateuren und deshalb höhere Margen hin. Hier sollten Interessenten vorab prüfen, ob andere Betriebe ein günstigeres Preis-Leistungsverhältnis bieten. Schließlich riskiere, wer zu viel bezahle, letztlich die Wirtschaftlichkeit seiner Anlage.