Beispielsweise sind alleine im vergangenen Jahr 5 ländliche Dorf-Wärmeversorgungen mit Holzfeuerung und Solarkollektorfeldern von jeweils 1.000 bis 3.400 m² Kollektorfläche in Betrieb gegangen.
Die Branche erwartet für die nächsten Jahre ein beschleunigtes Wachstum und stellt sich langfristig auf einen 50-fach vergrößerten Markt ein. Darauf hat kürzlich das Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites) anlässlich des 3. Forums Solare Wärmenetze in Stuttgart in einer Mitteilung verwiesen.
Allein im Jahr 2019 werden voraussichtlich weitere 19 MW mit 23.200 m² Kollektorfläche an den Startgehen, denn Deutschlands Fernwärmeversorger haben die Sonne entdeckt, heißt es. Allen voran die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, die aktuell die größte deutsche Solarthermieanlage mit 14.000 m² bauen. Bislang halten den deutschen Rekord die Stadtwerke Senftenberg, die allein im vergangenen Jahr mit ihrer 8.300 m² großen Anlage 4.720 MWh für ihr Fernwärmenetz geerntet haben.
Für die kommenden fünf Jahre bis 2023 erwartet der Leiter des Steinbeis-Forschungsinstituts Solites, Dirk Mangold, eine Verdopplung der Anlagenzahl auf 70 große Solarsysteme mit einer Verdreifachung der Leistung auf dann 140 MW. „Diese Zahl errechnet sich aus bereits laufenden Projekten und konkreten Machbarkeitsstudien, wobei wir die jeweilige Realisierungswahrscheinlichkeitals Faktor einkalkuliert haben“, erläuterte er.
Gemessen an den offiziellen Ausbauzielen, wie sie in der Energieeffizienzstrategie Gebäude der Bundesregierung dargelegt sind, könne die derzeitige, sehr positive Marktentwicklung freilich nur als ein Anfang betrachtet werden, betont er: „Bis zum Jahr 2050 möchte die Bundesregierung den Beitrag der Solarthermie zur Fernwärmeversorgung massiv steigern. Bei einem Anteil von 15 Prozent entspricht dies 12 TWh pro Jahr. Dafür wird eine installierte Leistung von rund 21 GW benötigt, also eine Kollektorfläche von rund 30 Mio. m². Wir brauchen somit einen Zubau von einer Mio. m² pro Jahr.“
Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) ist die Zahl der Solarwärmeanlagen in Deutschland im vergangenen Jahr um rund 71.000 gewachsen. Im Jahr 2018 wurden noch 78.000 Solarthermieanlagen neu installiert. Gemessen an der Kollektorfläche beträgt der Marktrückgang ca. 8 Prozent.