Smart City-Lösungen bieten Versorgern einen neuen Markt mit erheblichem Volumen


Lokale Versorgungsunternehmen können dabei als Partner der Städte auftreten, da sie nicht nur über das Know-how sondern auch über die Ressourcen für die Planung und Umsetzung intelligenter Lösungen in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Wohnen und kommunalen Dienstleistungen verfügen. Für die Studie hat die Beratungsgesellschaft Entscheider und Experten aus 50 europäischen Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern befragt.


„Mittelgroße Städte haben oft weniger Kapazitäten, Erfahrungen und finanzielle Möglichkeiten als größere Kommunen“, sagt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger. „Aber ihr Bedarf an Smart City-Lösungen ist mindestens genauso ausgeprägt.“ Dies schlägt sich in den Ergebnissen der EU-weiten Umfrage nieder: Für 80 Prozent der Befragten hat das Thema Smart City eine mittlere oder hohe Priorität und etwa genauso viele haben auch bereits entsprechende Projekte initiiert.


Bei der Mittelvergabe steht der Bereich Energie (62 Prozent) an zweiter Stelle nach der Mobilität (82 Prozent), gefolgt von den Bereichen Telekommunikation (58 Prozent), Gesundheitswesen (31 Prozent) und Bildung (20 Prozent). „Das Geld ist gut angelegt, das wissen auch die Stadtverwaltungen. 80 Prozent der Befragten rechnen damit, dass Smart City-Projekte profitabel sein werden“, so Henzelmann.


Mehr als die Hälfte der Kommunen sieht Versorgungsunternehmen als wichtigen Partner bei diesen Unterfangen. „Smart City-Anforderungen passen perfekt zu den Kompetenzen der Versorgungsunternehmen. Diese sollten deshalb Werkzeuge und Konzepte erarbeiten und damit gezielt auf die mittelgroßen Städte zugehen – dort ist der Bedarf an Unterstützung am größten“, fasst Henzelmann zusammen.


Bisher vor allem Pilotprojekte ohne übergeordnete Strategie

Allerdings setzen mittelgroße Städte bisher meist nur auf Pilotprojekte, die kaum miteinander vernetzt sind und daher wenig Wirkung zeigen. Denn nur etwa 20 Prozent der Kommunen verfügt über eine Smart City-Strategie, mit der Projekte zielgerichtet geplant und gesteuert werden. Am besten schneidet noch die Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) ab, hier hat jede dritte Stadt ein entsprechendes Konzept. Schlusslicht ist Osteuropa: Nur 8 Prozent der Städte geht strategisch an das Thema heran.


„Die Mehrheit der von uns befragten Verantwortlichen sieht eine klar definierte Strategie und Vorgehensweise als zentralen Erfolgsfaktor“, sagt Henzelmann. „Da sie das alleine nicht leisten können, setzen sie auf Kooperation – mit anderen Städten, aber auch mit Unternehmen und hier besonders mit den lokalen Versorgungsunternehmen.“ Um den Kontakt nicht zu verlieren, scheinen mittelgroße Städte starke Netzwerkpartner und Stakeholder zu benötigen, die ihnen helfen, Strategien zu entwickeln und umzusetzen, heißt es seitens Roland Berger.