Netze BW errichtet LoRaWAN-Netz in Kommunen im Südwesten


Fahrzeuge, die unbefugt eine Rettungszufahrt blockieren, Mülleimer, die geleert werden sollten, defekte Straßenlaternen, verfügbare Parkplätze in der Tiefgarage – fast unendlich sei die Reihe möglicher Anwendungsfälle im Rahmen „Internet of Things“ (IoT). Laut Geschäftsführer Christoph Müller bieten sich Städten und Gemeinden so ganz neue Möglichkeiten, Teile ihrer Infrastruktur komfortabel zu kontrollieren und zu steuern.


Die Grundlage dafür biete die LoRaWAN-Technologie (Long Range Wide Area Network). „Die robuste und leicht zu handhabende Technik steht für die drahtlose Übermittlung einfacher Daten mit sehr großer Reichweite bei geringem Energieverbrauch“, so Projektleiter Nick Lechner. Entsprechend minimal sei die dabei entstehende Strahlung. Wenige, in der Regel stationäre Gateways und Funkantennen bilden das Rückgrat. Mit Batterien bestückte Sensoren an den zu überwachenden Einrichtungen liefern die Daten an einen Netzwerkserver im Rechenzentrum der EnBW in Karlsruhe. Dort stehen sie zur weiteren Verwendung durch die Kommunen, beispielsweise über IoT-Plattformen, bereit. Das Prinzip funktioniert nach Angaben von Netze BW auch in umgekehrter Richtung, also für Steuerungen.


Insgesamt bis zu 3.000 solcher Gateways will die Netze BW nach einer Ausschreibung im Sommer 2019 beim LoRaWAN-Spezialisten Zenner IoT Solutions mit Sitz in Hamburg beziehen. Bis Ende 2022 soll der Aufbau vollzogen sein, rund 600 Geräte sollen im Laufe des Jahres 2020 verbaut werden. Gut zwanzig Städte und Gemeinden haben bereits ihr Interesse an entsprechenden IoT-Anwendungen bekundet, heißt es. Vorangegangen waren zwei Leuchtturm-Projekte in Wendlingen (Kreis Esslingen) und Magstadt (Kreis Böblingen).