Unternehmen müssen höhere Netznutzungsentgelte zahlen


Die Strom-Netznutzungsentgelte sind laut dem aktuellen Preisvergleich des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA) erneut angestiegen. „Bereits seit 2009 steigen die Preise — bis auf eine Ausnahme im Jahr 2018 — kontinuierlich an“, teilt der VEA mit. Aktuell zahlten Unternehmen im Mittelspannungsbereich im Durchschnitt 4,46 ct/kWh und damit 5,2 Prozent mehr als im April 2019; im Niederspannungsbereich stiegen die Preise um 3,9 Prozent auf durchschnittlich 7,55 ct/kWh an. Nach wie vor herrschten große regionale Preisunterschiede, wobei der Westen und Südwesten der Bundesrepublik laut VEA das niedrigste Preisniveau zeigen.


Die Preise zwischen den teuersten und den günstigsten Netzbetreibern unterscheiden sich um mehr als 320 Prozent, wie aus dem aktuellen Preisvergleich hervorgeht. Mittelständische Sondervertragskunden müssen für die Netznutzung bei den zehn teuersten Netzbetreibern durchschnittlich 7,57 ct/kWh im Mittelspannungsbereich bzw. 13,77 ct/kWh im Niederspannungsbereich zahlen. Bei den zehn günstigsten Netzversorgern kostet die gleiche Leistung durchschnittlich lediglich 2,36 ct/kWh bzw. 4,17 ct/kWh.


Zu den preisgünstigsten Netzbetreibern im Mittelspannungsbereich gehören laut VEA die Stadtwerke Schwarzenbach a.d. Saale, die Stadtwerke Waldkirchen und SWV Regional mit Sitz in Versmold. Die teuersten Anbieter sind das Elektrizitätswerk Hindelang, Kraftwerk A. Poettinger mit Sitz in Farchant und Bauer Elektrounternehmen mit Sitz in Buchbach.


Netznutzungsentgeltvergleich des VEA umfasst 801 Netzbetreiber


„Für die meisten mittelständischen Unternehmen ist es wegen der Vielzahl der Angebote, neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Dynamik der Preisänderungen nahezu unmöglich, einen Überblick über den Markt zu behalten“, sagt Volker Stuke, Hauptgeschäftsführer des VEA. Mithilfe der VEA-Datenbank könnten Mitgliedsunternehmen sich kontinuierlich über die Netzentgelte deutschlandweit informieren.


Der Netznutzungsentgeltvergleich des VEA umfasst nach Verbandsangaben 801 Netzbetreiber und weise dadurch einen sehr hohen Repräsentationsgrad auf. Untersucht werden ausschließlich Sondervertragskunden, die über eine kontinuierliche Leistungsmessung verfügen. Der Vergleich umfasst neben 15 Abnahmefällen mit mittelspannungsseitiger Versorgung und Messung drei weitere Abnahmefälle mit niederspannungsseitiger Versorgung und Messung.