Vor dem Hintergrund eines gesicherten Übergangs von der Atom- und Kohleenergieerzeugung hin zu einer „mehrheitlich auf Erneuerbaren“ fußenden Energieversorgung könne kein Weg an der mit Gasen betriebenen Kraft-Wärme-Kopplung vorbeiführen, heißt es im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht 2019. Nur die KWK sei absehbar wirtschaftlich in der Lage, die Erneuerbaren in eine gesicherte, regelbare Elektrizitätsversorgung zu integrieren.
Die volkswirtschaftliche Vorteilhaftigkeit einer Förderung gelte auch für Biogas. Der verbleibende Auftragsbestand aus dem 1-GW-Flex-Deckel werde voraussichtlich im Herbst 2020 abgearbeitet sein. Neue Regelungen für Biogasanlagen, die ab 2020 aus der EEG-Förderung fallen, und für Neuanlagen müssten im Rahmen der anstehenden Novelle des EEG gefunden werden. Die Branche fordert zudem, die Flexibilisierung von Biogasanlagen fortzuführen und auszubauen. Dazu könnte der Deckel der Flexibilisierungsprämie abgeschafft oder angehoben werden.
Die „grundlastfähige Bioenergie ist mit ihrer in Deutschland installierten Kapazität von 5,2 GW ein notwendiger, stabilisierender Faktor für die Versorgungssicherheit – und das bei einer vorteilhaften CO2-Bilanz“, hält 2G fest. Mut macht, dass 2019 „einige positive Signale“ für die Biogasbranche aus Berlin gekommen seien. So finde sich Klimapaket der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Stabilisierung des Biogasanlagenparks. Der Anteil an Biogasstrom solle erhalten bleiben. „Das ist vor allem für jene Betreiber, deren EEG-Vergütungszeitraum in absehbarer Zeit abläuft, relevant“, heißt es im 2G-Geschäftsbericht.
Dem Unternehmen sei es 2019 wie in den Vorjahren gelungen, an der Entwicklung der Flexibilisierung von Biogasanlagen partizipieren. Der prognostizierte Zubau elektrischer Leistung habe 2019 bei 249 MW gelegen, ein Jahr zuvor waren es 373 MW. Der Neubau von Biogasanlagen bewegte sich dagegen weiter auf einem niedrigen Niveau.
Zusätzlich habe 2G profitiert durch das Servicegeschäft von langjährig gewachsenen Kundenbeziehungen, wodurch das Unternehmen häufig der erste Ansprechpartner für die Betreiber der Biogasanlagen sei. Auch international könne 2G entsprechenden Kunden über eigene Tochtergesellschaften sowie über das Partnernetzwerk verlässlich Service- und Ersatzteildienstleistungen anbieten.
2G hat Marktanteil im Bereich Biogas deutlich ausgebaut
Gemessen am jährlichen Zubau von Biogas betriebenen KWK-Modulen habe 2G seine Marktposition in Deutschland im Berichtsjahr deutlich auf rund ein Drittel (Vorjahr: 23,5 Prozent) erhöht. Auch sei es dem Unternehmen gelungen, im Zuge der Überbauung Wettbewerber zu verdrängen. Im Inland erhielt 2G Aufträge für Biogas betriebene KWK-Anlagen in Höhe von 52,4 Mio. €, etwas unterhalb des „außerordentlich hohen“ Niveaus des Vorjahres. Mit dem Erreichen des Flexdeckels von einem Gigawatt für die Inanspruchnahme der Flexprämie im Juli 2019 habe sich die Dynamik des Auftragseingangs allerdings „beruhigt“, berichtet 2G.
Insgesamt zeigte sich der laufende Auftragseingang des Unternehmens 2019 mit 84,3 Mio. € (Vorjahr: 118,2 Mio. €) robust, heißt es weiter. „Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr stellt in erster Linie eine Normalisierung gegenüber dem im Inland von einer Sonderkonjunktur geprägten Vorjahr dar.“ Zu den stärksten Auslandsmärkten gehörten Frankreich mit einem Auftragseingang in Höhe von 8,1 Mio. € (Vorjahr: 13,2 Mio. €) und die USA mit 4,2 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €).
Positive internationale Perspektiven für Biogas
Die internationalen Perspektiven bewertet 2G im Bereich Biogas positiv. Außerhalb Deutschlands gehe man von einer leicht ansteigenden Nachfrage aus. Die technologische Entwicklung, gesetzliche Vorgaben und Förderungen für Biogasanlagen umfassten ein breiter werdendes Spektrum an Gärsubstraten. Neben nachwachsenden Rohstoffen kämen auch Reststoffe der Agrarindustrie, Rückstände der Tierhaltung, Abfälle aus der Lebensmittelproduktion und -verwendung und andere Spezialitäten als Grundstoffe zum Einsatz. „Über unsere starke Marktposition in Märkten wie Frankreich, Großbritannien, Japan und Amerika können wir von solchen Entwicklungen weiter profitieren“, heißt es.
2G ist in Deutschland nach eigenen Angaben der größte konzernunabhängige Entwickler und Hersteller von KWK-Anlagen. Sowohl für Erdgas- als auch für Biogasanwendungen baue 2G seit Jahren seinen Marktanteil im mittleren Leistungsbereich kontinuierlich aus.