Bürgerenergie und die EEG-Novelle: „Nicht die letzte Kilowattstunde Solarstrom inventarisieren“


Bereits im August konnten die ersten Mieterinnen und Mieter in fünf neue Gebäude im oberpfälzischen Wenzenbach einziehen. Hier entstanden 25 Wohneinheiten, für die Naturstrom gemeinsam mit der Bürger Energie Region Regensburg (BERR eG) ein Mieterstromangebot entwickelt hat. Die BERR und der Öko-Energieversorger arbeiten bereits bei mehreren Projekten zusammen. Während die Energiegenossenschaft die Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 93 kWp betreibt, die rund 40 Prozent des Strombedarfs deckt, zeichnet Naturstrom für die energiewirtschaftliche Abwicklung des Mieterstromtarifs verantwortlich.


Bei dem Projekt in Höhenkirchen-Siegertsbrunn entstanden im kommunalen Wohnungsbau 14 neue Wohneinheiten, deren Stromversorgung unter anderem über eine 30-kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach gespeist wird. Partnerin von Naturstrom ist die seit 2012 aktive Bürger-Energie-Unterhaching eG. Die Genossenschaft hat zuvor bereits zwei Mieterstromprojekte realisiert, dies ist das erste mit Naturstrom.


Putzbrunn: Bis Anfang 2021 sollen zwei PV-Anlagen mit insgesamt 115 kWp entstehen


Ebenfalls im Münchener Umland ist ein drittes Mieterstrom-Projekt gemeinsam mit lokalen Akteuren in Arbeit. Die Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG, mit der Naturstrom bereits mehrfach kooperiert hat, errichtet in Putzbrunn auf kommunalen Gebäuden mit insgesamt 76 Wohneinheiten bis Anfang 2021 zwei Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt knapp 115 kWp. Naturstrom werde hier wiederum die Realisierung eines Mieterstromangebots mit dem lokal erzeugten Solarstrom übernehmen.


„Die Energiewende braucht Luft zum Atmen, damit wir beim Erneuerbaren-Ausbau schnell vorankommen“, sagt Tim Meyer, Vorstand der Naturstrom AG. „Die aktuelle EEG-Novelle reguliert hier vollkommen über und stranguliert damit erfolgreiche Entwicklungen.“ Statt mit einer Smart-Meter-Pflicht schon für kleinste Eigenversorger „praktisch auch die letzte Kilowattstunde Solarstrom zu inventarisieren“, sollten etablierte energiewirtschaftliche Verfahren wie Standardlastprofile auch künftig möglich sein – gerade damit bürgerschaftliche Akteure auch weiter auf dem Energiemarkt mitmischen und die Menschen vor Ort an der Energiewende teilhaben könnten.