Initiative Energieeffizienz-Netzwerke soll fortgesetzt und weiterentwickelt werden


Bis Ende 2025 sollen bis zu 350 neue Netzwerke etabliert und damit bis zu sechs Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Dabei sollen Klimaschutzaspekte in den Netzwerken eine stärkere Rolle spielen, wie die Ministerien mitteilten. Bislang gibt es schon 278 Netzwerke. Die gemeinsame Initiative soll für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz in Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe sorgen.


„Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ist ein Erfolg und deshalb werden wir sie weiter fortsetzen und ausbauen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Bis Mitte 2020 hätten die Netzwerke bereits fast 5 Mio. Tonnen CO2 einsparen können und befänden sich damit „voll auf Kurs“, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Der Erfolg der ersten Phase zeige, wie viel Innovationskraft entsteht, „wenn die Wirtschaft Energieeffizienz und Energiewende freiwillig voranbringt“, so Altmaier weiter. „Dem wollen wir noch mehr Raum geben, deshalb haben wir entschieden, die Initiative fortzusetzen und bewusst das Thema Klimaschutz stärker zu adressieren.“


„Mit den Netzwerken haben wir in den vergangen fünf Jahren ein Instrument aufgebaut, von dem Umwelt und Unternehmen gleichermaßen profitieren“, meint auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Die jetzt unterzeichnete Vereinbarung initiiere bis zu 350 weitere Netzwerke. „Das ist ein großer Schritt für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der deutschen Wirtschaft.“ Mit über 30 Trägern aus Wirtschaftsverbänden und regionalen Kooperationspartnern habe man ein starkes Bündnis für mehr Klimaschutz.


Energieeffizienznetzwerke mit 8 bis 15 Unternehmen


Ein Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk besteht aus 8 bis 15 Unternehmen. Jedes Unternehmen entwickelt mit Hilfe eines erfahrenen Energieberaters ein Einsparziel und individuelle Maßnahmen. In einem professionell begleiteten Erfahrungsaustausch setzen sich die Unternehmen dann ein gemeinsames Ziel für ihre Netzwerkarbeit. Bei der Umsetzung profitieren die beteiligten Unternehmen vor allem vom gegenseitigen Know-how-Transfer, z.B. über besonders effiziente Technologien, neue Betriebskonzepte oder Fördermöglichkeiten. Auch energie- und klimapolitische Anforderungen des Gesetzgebers an Unternehmen wie beispielsweise Energieaudits können so gemeinsam – und somit stärker – im Netzwerk angegangen und gelöst werden.


Die unterzeichnenden Verbände und Organisationen der Wirtschaft haben laut BMWi und BMU zugesagt, die Verbreitung von Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken bei den Unternehmen zu fördern, zum Beispiel indem sie als Initiatoren von Netzwerken auftreten. Die Bundesregierung werde die Initiative in der Praxis unterstützen, indem sie beispielsweise eine Geschäftsstelle und ein begleitendes Monitoring bereitstellt. Zusätzlich unterstützen zahlreiche regionale Koordinatoren die Initiative als Ansprechpartner vor Ort. Die Erfolge der Netzwerke werden durch ein jährliches Monitoring ausgewertet.


Avisierte 500 Netzwerke bis Ende 2020 werden nicht erreicht, geplante Einsparungen dagegen schon


Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke hat sich seit 2014 als „eines der erfolgreichsten Instrumente“ des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) bewährt, betonen die Ministerien. Die Netzwerke seien erfolgreicher als erwartet, „wenngleich die ursprünglich von der Wirtschaft avisierten 500 Netzwerke nicht erreicht wurden“, wie BMWi und BMU einräumen. Dank der zahlreichen Effizienz-Maßnahmen der Unternehmen wird nach Berechnungen des begleitenden Monitorings das CO2-Einsparziel von fünf Millionen Tonnen CO2 bis Ende 2020 voraussichtlich aber bereits mit 295 Netzwerken erreicht. Bis heute wurden im Rahmen der Initiative 278 Netzwerke gegründet.