Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat sein Szenario 2030 aktualisiert. Im Folgenden finden sich wichtige Perspektiven für den Wärmesektor.
►Die Wärmebereitstellung durch Umweltwärme und Geothermie (v.a. Wärmepumpen) steigt im BEE-Szenario 2030 im Vergleich zu den anderen Sparten am stärksten und nimmt im Zeitraum von 2019 bis 2030 von 15 auf 141 TWh (119 TWh Raumwärme und 22 TWh Prozesswärme) zu. Dafür müssten sich die heutigen jährlichen Absatzzahlen bis zum Jahr 2030 nahezu verzehnfachen.
►Die Wärmebereistellung aus Solarthermie wächst ebenfalls sehr deutlich von heute etwa 8 auf 18 TWh im Jahr 2030, davon entfallen 16 TWh auf Gebäudewärme und 2 TWh auf industrielle und gewerbliche Prozesswärme. Die heutige jährlich installierte Kollektorfläche müsste bis zum Jahr 2030 etwa um den Faktor 5 bis 6 wachsen.
►Die Bioenergiewärme nimmt im Zeitraum von 2019 bis 2030 von 157 auf 215 TWh zu. Rund drei Viertel der zusätzlichen Bioenergie werden für die Gebäudewärme und etwa ein Viertel für die industrielle und gewerbliche Prozesswärme genutzt.
►Die Tiefe Geothermie wird vor allem für die Einspeisung in Fern- und Nahwärmenetze genutzt und kann so gesamte Stadtteile mit Wärme versorgen. Ihr Beitrag wächst im Szenario von 1 auf 41 TWh.
►Im Wärmesektor sind bereits im Jahr 2030 34 TWh PtX für die Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie für die Einhaltung der Klimaziele erforderlich. Weitere 18 TWh Wasserstoff werden von Raffinerien des „Umwandlungssektors“ verbraucht. PtX und Bioenergie stehen im Szenario in einem Substitutionsverhältnis, die Allokation ist „nur exemplarisch“.
►Die direkte Stromnutzung kommt auf 12 TWh und wird für die Elektrifizierung von Prozesswärmeerzeugung der Industrie (insbesondere Steamcracker in der chemischen Industrie) benötigt.