Insgesamt summiere sich die Treibhausgasreduktion der quantifizierten Maßnahmen auf über 33 Mio. Tonnen CO2 in 2030. Das entspräche etwa der Hälfte der aktuellen Klimaziellücke. Gleichzeitig würden die Maßnahmen eine jährliche BIP-Steigerung von über 40 Mrd. € auslösen im selben Jahr, heißt es bei der Deneff. Die Quantifizierungen haben das Fraunhofer ISI und das Öko-Institut durchgeführt. Die Vorschläge umfassen sowohl übergeordnete Maßnahmen und Prinzipien für eine effiziente Energiewende als auch spezifische Energieeffizienzpolitiken für Klimaschutz in Industrie und Gebäuden.
Übergreifend soll ein sogenanntes Klimamainstreaming helfen, alle neuen und alten Gesetze auf ihre Vereinbarkeit mit den Klimazielen hin zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. „Auch müssen die zahlreichen Abgaben, Umlagen und Steuern im Energiebereich grundlegend reformiert und auf die Energie- und Klimaziele ausgerichtet werden“, heißt es. Verbindliche Energieeffizienzziele sollen dabei Leitplanken für Investitionen in die notwendige Transformation durch einen stabilengesetzlichen Rahmen geben. Zu schnelleren Umsetzung müssten zudem bestehende Hürden für professionelle Energiedienstleister abgebaut werden, so die Deneff weiter.
Die Maßnahmen im Gebäudesektor umfassen eine „konsequentere Nutzung der Digitalisierung“ für den optimalen Betrieb von Gebäuden, die verstärkte Förderung klimazielkompatibler Gebäudemodernisierungen und die Einführung Mindeststandards zur schnellen Modernisierung der energetisch schlechtesten Gebäude. Für den Industriesektor wurden Carbon Contracts for Difference für Energieeffizienzinvestitionen, eine schnellere steuerliche Abschreibung von Investitionen in klimafreundliche Technologien, zusätzliche Energiespar-Anreize für energieintensive Unternehmen sowie die Weiterentwicklung von Effizienzstandards für Produkte wie Anlagen und Maschinen vorgeschlagen und ihre Wirkung berechnet, so der Verband weiter.
„Die neue Bundesregierung hat eine große Aufgabe vor sich. Sie muss nicht weniger als den Aufbruch in die Effizienzrepublik Deutschland wagen“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deneff. „Die vorgelegten Maßnahmen sind eine ideale Verbindung von effektivem Klimaschutz, heimischer Wertschöpfung und neuen, nachhaltigen Jobs.“
Die Studie war Teil des „Recoverthons“, in dem die Deneff gemeinsam mit zahlreichen weiteren Verbänden und Akteuren weiterführende Maßnahmen für gleichzeitige Stärkung von Konjunktur und Klimaschutz entwickelt wurden. Der Recoverthon und Studie wurden unterstützt durch die Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU).