Das Geschäftsklima in der Waste-to-Energy-Branche (WtE-Branche) habe sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert und erneut die Allzeit-Hoch- Werte der Jahre 2018/2019 erreicht, teilte die Unternehmensberatung Ecoprog in der vergangenen Woche mit. Die als „Branchenbarometer“ veröffentlichte Umfrage wird von Ecoprog jährlich und mit Unterstützung des Betreiberverbandes Cewep durchgeführt.
Demnach bewerten die Betreiber der thermischen Abfallbehandlungsanlagen ihre aktuelle Geschäftslage mit 72 von 100 möglichen Punkten als sehr gut. Das sei der dritthöchste Wert in der seit 2012 jährlich durchgeführten Befragung. Auch die Geschäftserwartungen werden so positiv wie selten zuvor bewertet. 69 Prozent der Anlagenbetreiber hätten die gegenwärtige Auslastung ihrer Anlage als verhältnismäßig hoch bezeichnet. Bei 16 Prozent der Befragten sei die Auslastung erneut gestiegen. Von einer gesunkenen Auslastung habe kein Betreiber berichtet. Mehr als ein Drittel habe darüber hinaus die Ansicht vertreten, dass die Nachfrage auf dem Spotmarkt gestiegen sei.
Fast die Hälfte der Betreiber erwartet Ecoprog zufolge in den kommenden Monaten steigende Preise in der thermischen Abfallverwertung. Als Gründe werden zusätzliche Abgaben – etwa im Rahmen einer CO2-Bepreisung – aber auch gestiegene Kosten für Rohstoffe genannt. Nur eine Minderheit der MVA-Betreiber befürchtet demnach, dass in Folge zusätzlicher Abgaben die Marktanteile sinken könnten. 70 Prozent der Befragten hingegen erwarten, dass sich die Abfallentsorgung insgesamt verteuert.
Die Anlagenbauer blicken Ecoprog zufolge noch zuversichtlicher in die Zukunft. Der Geschäftsklimawert der so genannten WtE-Industrie habe 51 von 100 möglichen Punkten erreicht. Das sei ein Allzeithoch in der Befragung. Die aktuelle Geschäftslage hätten die Teilnehmer mit 54 von 100 möglichen Punkten bewertet. „85 Prozent der Unternehmen bewerteten ihren Auftragsbestand als verhältnismäßig groß oder ausreichend“, so Ecoprog. Für 93 Prozent der Unternehmen sei dieser in den vergangenen zwölf Monaten stabil geblieben oder sogar gewachsen.
Preissteigerungen für Rohstoffe machen der Branche zu schaffen
Der Entsorgungsmarkt für Siedlungsabfälle ist zum Ende des Jahres allerdings von einer leichten Mengenflaute gekennzeichnet. Das geht aus der aktuellen Marktbefragung von EUWID hervor. Das größte aktuelle Problem der Branche seien die Preissteigerungen der vergangenen Monate für Rohstoffe und Zulieferungen, heißt es von Ecoprog weiter. Als Ergebnis erwarten fast 80 Prozent aller teilnehmenden Anlagenbauer für die Zukunft steigende Preise.