Danfoss: Effiziente Fernwärmenetze erfordern Optimierungen auf der Nutzerseite


Die Energieeffizienz von Fernwärmesystemen lasse sich nur dann optimieren, wenn auch die Abnehmer eingebunden werden. Drei Voraussetzungen seien entscheidend. Es müsse Echtzeitinformationen über den Gebäudezustand geben, die es dem Versorger ermöglichen, die Vorlauftemperatur bedarfsgerecht anzupassen. Zweitens müssten sich die Übergabestationen auf dem aktuellen Stand der Technik befinde, „mit adäquater Dimensionierung, qualitativ hochwertigen Wärmetauschern und Schnittstellen für die digitale Integration“. Drittens erforderlich seien moderne bzw. durch Sanierung modernisierte Heizanlagen in Wohn- und Zweckbauten, die „umfassend hydraulisch abgeglichen und durch smarte Steuerungssysteme effizienzoptimiert sind“.


Nur wenn alle drei Voraussetzungen gegeben sind, lasse sich die Vorlauftemperatur eines Fernwärmenetzes so weit wie möglich absenken und dadurch eine deutliche Reduktion von Primärenergieverbrauch und CO2-Ausstoß erreichen. „Fernwärme ist eine nachhaltige und zukunftssichere Lösung auf dem Weg der Energiewende“, sagt Anton Koller, Danfoss Divisional President District Energy. „Aber um das volle Potenzial auszuschöpfen, ist es wichtig, eine End-to-End-Optimierung zu erreichen.


In der Praxis ständen Versorgern bislang kaum Echtzeitinformationen zu Gebäuden zur Verfügung. Übergabestationen seien oft veraltet, nicht digitalisierungsfähig „und aus Furcht vor geringer Heizleistung überdimensioniert“. Heizanlagen seien zudem nach Expertenschätzungen zu etwa 80 bis 90 Prozent nicht korrekt hydraulisch abgeglichen, smarte Steuerungen klar in der Minderheit.


Danfoss empfiehlt Versorgern und Wohnungsbaugesellschaften, die angeschlossenen Liegenschaften mit Softwarelösungen wie etwa Leanheat Building und Leanheat Apartment auszustatten, die auf Basis selbstlernender Algorithmen umfassende Informationen über den Gebäudezustand liefern. Ältere Wohnungsstationen sollten konsequent ausgetauscht und durch neue Modelle ersetzt werden, die digital integrierbar und entlang dem Istzustand der Gebäudedämmung dimensioniert sind. Kunden sollten für die Bedeutung des Anlagenstatus sensibilisiert und durch tarifliche Anreize zur Sanierung motiviert werden. „Der hydraulische Abgleich ist dabei entscheidend“, so Anton Koller. „Er stellt die Basis dar. Ohne ihn ist keine adäquate Temperaturregelung möglich.“


Eine Schüsselstellung kommt bei alledem „zweifellos den staatlichen Förderungsmaßnahmen zu“, heißt es weiter. Danfoss begrüße die jüngste Anpassung der Förderrichtlinien, die den hydraulischen Abgleich zur Voraussetzung finanzieller Zuschüsse zur Anlagensanierung mache, aber auch die Änderung der Förderungsstrategie insgesamt. „Die neuen Förderprogramme von BAFA und KfW sind sehr großzügig“, sagt Koller. „Es werden Summen ausgeschüttet, mit denen sich etwas bewegen lässt. Wir haben hier momentan ein sehr gutes Umfeld – und es zahlt sich auf jeden Fall aus, sich mit den vielfältigen Fördermöglichkeiten zu beschäftigen.“