Die neue VDI 4608 Blatt 1 verdeutlicht jetzt, welche Anlagen, Systeme und Systemtechniken dem Bereich der gekoppelten Erzeugung zugerechnet werden. Sie geht auf die unterschiedlichen Einsatzarten der KWK ein und schließt definitorische Lücken, „die bislang auch im Fachgespräch zu Missverständnissen führen“, heißt es seitens des VDI. Die Richtlinie wende sich primär an Planende und Betreibende energietechnischer Anlagen, sowie an Sachverständige, Überwachungsbehörden und -institute.
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen seien eine Antwort auf den hohen Energiebedarf unserer Gesellschaft. „Sie erhöhen die Effizienz thermodynamischer Anlagen und erfüllen einen oft sinnvollen Mehrfachnutzen.“ Ihre Verbreitung nehme vor diesem Hintergrund weiter zu. Auch unter Gesichtspunkten der Energieeinsparung sind Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung nützlich: So könne hier bis zu einem Drittel der Primärenergie eingespart werden.
Allerdings existierten rund um die Anlagen noch einige Unklarheiten, unter anderem bei den Begrifflichkeiten. „Das erschwert Kooperationen und gemeinsame Vorhaben in Forschung und Energiewirtschaft.“ Die Richtlinienreihe VDI 4608 will die vorhandenen Lücken schließen und zu eindeutigen Definitionen beitragen. Das Blatt 1 widmet sich den Definitionen, Festlegungen und Abgrenzungen, die thematisch mit Kraft-Wärme-Kopplung zusammenhängen. Die Richtlinie grenzt den Bereich ein und hilft bei der Einordnung von energietechnischen Anlagen und Systemen.
VDI 4608 Blatt 1 geht auf die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von KWK ein, unter Berücksichtigung der Punkte Anlagentechnik, Energieträger und Verbraucherprofile. Sie betrachtet zudem energetische Gesichtspunkte, die bei der Auslegung von KWK-Anlagen zu beachten sind. Dazu gehören Zielsetzungen und Grundlagen, mögliche Anlagenkonzepte, prozessbezogene Anwendungen und die Flexibilität der Anlagen. Hinweise zu Bewertung, sowie Kosten und Emissionen von KWK-Anlagen finden sich in VDI 4608 Blatt 2.