BVG: Wie die Geothermie im Zuge der Energiewende gestärkt werden kann


Die effizienteste Form, den Wärmemarkt mittels Sektorkopplung mit dem Strommarkt zu verknüpfen, erfolge über die Nutzung der geothermischen Ressourcen, heißt es beim BVG. „Oberflächennahe und Tiefe Geothermie haben den geringsten Flächenbedarf und hat den geringsten CO2-äquivalenten Fußabdruck pro Kilowattstunde, die höchste Jahresarbeitszahl und die geringsten Gestehungskosten aller EE-Technologien.“ Geothermie sei zudem jederzeit und jahreszeitenunabhängig verfügbar und schaffe lokale Arbeitsplätze.


Der Verband nennt eine Reihe von Ansatzpunkten, auf deren Grundlage die Nutzung der Geothermie vorangebracht werden könnte:


►Entlastung des EE-Stroms für Wärmepumpen und Tiefpumpen von EEG-Umlage und Stromsteuer. Derzeit wird der Preis für den Strom für Erdwärmeheizungen durch Steuern und Abgaben verdoppelt; zum Vergleich: Öl und Gas werden nur zu 20-30 Prozent belastet.


►Ausbau der Untergrundkenntnisse durch ein Erkundungsprogramm. Die systematische Erkundung des Untergrundes von Staatsseite ist geeignet, eine Dynamik beim Ausbau der Geothermie zu erzeugen.


►Eigenkapital stärkende KfW-Ausfallbürgschaften und eine Fündigkeitsabsicherung für die Startphase von Tiefen Geothermie Projekten.


►Zeitnaher Start der Bundesförderung effiziente Wärmenetze zum Ausbau von geothermisch kompatiblen Wärmenetzen.


►Die Wärmelieferverordnung muss novelliert und die Erfordernisse der Betriebskostenneutralität gestrichen werden, um Lock-in-Effekte zu vermeiden und klimaneutraler Fernwärme auch im Bestand einen deutlichen Schub zu verleihen.


►Geothermie bietet auch die Möglichkeit für einen Einsatz als industrielle Prozesswärme. Deshalb ist hier eine Gleichstellung in der Förderrichtlinie zu Erneuerbaren Energien in der Industrie als neuer Baustein mit aufzunehmen.


►Genehmigungsverfahren müssten für Geothermie-Heizungen vereinfacht und vereinheitlicht werden, fordert der Verband. Der Einbau von klima- und umweltschädlichen Gas-, Öl und Kohle- Heizungssystemen muss beendet werden.


►Gerechte und an CO2-Emissionen orientierte Belastung von Energieträgern. Steuern und Abgaben sollten zukünftig noch wesentlich deutlicher an der Klima(schutz)wirkung der unterschiedlichen Technologien orientiert werden.


In dem Impulspapier verdeutlichten die Autoren an den Beispielen eines kleinen und eines großen Stadtwerkes (München und Grünwald), dass „eine Wärmewende mit oberflächennaher- und tiefer Geothermie schon heute Realität werden kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“.