Sie unterteilt den Weg in Zwischenschritte und beschreibt einen notwendigen Katalog an Maßnahmen, um auf dem richtigen Pfad zum Ziel zu bleiben. Zudem werden die Wechselwirkungen zwischen politischen Handlungsschritten und den zu erwartenden Marktentwicklungen erläutert.
Mit der Fortführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und einer deutlichen Entlastung des Strompreises in Höhe der EEG-Umlage könne die aktuelle Dynamik im Wärmemarkt „nicht nur verstetigt, sondern sogar verstärkt werden“, heißt es beim BWP. Dagegen seien vom CO2-Emissionshandel vorerst nur geringe Einflüsse auf die Wärmewende zu erwarten, „denn eine wirkliche Lenkungswirkung wird das Instrument in seiner derzeitigen Ausgestaltung erst gegen Ende des Jahrzehnts entfalten können“.
Die Roadmap wurde im Verband auf der Basis von Studien der Forschungsstelle für Energiewirtschaft in München (FfE) und der PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) erarbeitet. Sie bezieht dabei Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Auswirkungen fehlender Planungssicherheit und Potenzialanalysen zum Gebäudebestand und CO2-Einsparungen ein. Im Zeitverlauf strukturiert die Roadmap den Ausbau der Wärmepumpen-Technologie in einen 3-phasigen Transformationsprozess, in dem sich zunächst der Wärmemarkt in zwei Phasen bis zum Jahr 2030 auf erneuerbare Energien ausrichtet.
In der ersten Phase (2021-2025) müsse eine signifikante Strompreisentlastung die notwendige Marktdynamik auslösen, heißt es. Während der zweiten Phase (2025-2030) profitierten Wärmepumpen von dem dann etablierten höheren und damit wirksameren CO2-Preis. „In einer dritten Phase von 2030 bis 2050 wird es darum gehen die Dekarbonisierung des restlichen Gebäudebestands voranzutreiben.“
Durch einen klaren Plan für den Wärmepumpen-Ausbau und entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen steige die dringend notwendige Planungssicherheit für Endkunden, Handwerker, Contractoren und Hersteller. „Attraktive Geschäftsmodelle mit Wärmepumpen entwickeln sich“, betont der Verband. Stadtwerke, Wohnungsunternehmen und weitere Akteure befassten sich intensiver mit den entstehenden Möglichkeiten von Wärmepumpen, statt auf fossile Energieträger zu setzen.
Notwendigkeit der Wärmewende wird in der Politik zunehmend erkannt
„Unsere Roadmap verdeutlicht, was in der kommenden Legislatur für die Wärmewende zu tun ist und wo die Hebel für einen schnellen Fortschritt liegen“, sagt Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP. Damit gebe man der Politik das Heft des Handelns in die Hand. „Vor allem wird sie gleich zu Beginn der Legislatur entschlossen an der Entlastung des Strompreises arbeiten müssen.“
Immerhin werde die Notwendigkeit der Wärmewende in der Politik inzwischen wahrgenommen. Die (vorläufigen) Wahlprogramme von SPD und B90/Die Grünen sähen vor, den Ausbau der Wärmepumpen-Technologie in den nächsten Jahren immens zu unterstützen. „Doch was bisher noch fehlt, ist eine dezidierte Strategie für die Wärmewende, wie es sie für die Energiewende im Stromsystem schon seit Jahren gibt.“